Gruppenausfahrten mit dem Motorrad bringen bei Einhaltung diverser Regeln enormen Fahrspaß, fördern den Teamspirit und die Geselligkeit kommt nach erfolgreichem Abschluss einer Tour auch nicht zu kurz. Um eine Gruppenausfahrt ab sechs Motorrädern für alle Teilnehmer genussvoll zu gestalten, hat sich das System des fliegenden Marshalls bewährt. Im Vorfeld einer Gruppen-Tour sollten die grundlegenden Regeln den Teilnehmenden klar sein. Der Tourguide ist ein erfahrener Motorradfahrer, fährt immer an der Spitze und darf nicht überholt werden.

Fliegender Marschall1

fliegender Marshall 1

Der Tourguide kennt die Strecke und hat im günstigsten Fall ein Navi an Bord. Alle Maschinen sind vor dem Start der Tour vollgetankt. Tankstopps richten sich immer nach dem Motorrad mit der geringsten Reichweite – beim Tankstopp tanken alle. Beim Fahren selbst orientiert sich das Tempo stets am schwächsten Fahrer. Aus diesem Grund fahren die Schwächeren meist hinter dem Guide, danach folgen die Stärkeren. Das Schlusslicht („Lumpensammler“) wird von einen erfahrenen Fahrer besetzt. Der „Lumpensammler“ hat, wie der Guide, Kenntnisse zur fahrenden Route, am besten durch ein Navi mit aufgespielter Tour. In der Regel sichert der „Lumpensammler“ das Ende der Gruppe durch das Tragen einer Warnweste ab. Bei einem Notfall hält der „Lumpensammler“ telefonische Verbindung zum Tourguide. Es wird meist versetzt gefahren, wobei der Sicherheitsabstand immer direkt mit dem versetzt vor einem Fahrenden eingehalten werden muss.

Fliegender Marschall2

fliegender Marshall 2

Fliegender Marschall3

fliegender Marshall 3

Ein Überholen innerhalb der Gruppe ist nicht erlaubt und zudem extrem gefährlich. Das Prinzip des fliegenden Marshalls Der fliegende Marshall fährt immer direkt hinter dem Guide, also an zweiter Position und bestimmt auf gerader Strecke das versetzte Fahren. Das heißt, wenn der fliegende Marshall linksseitig fährt, fährt das folgende Motorrad rechtsseitig usw. Wenn der Guide es für nötig hält, die Gruppe auf einen Abbiegevorgang hinzuweisen, gibt er dem Marshall ein vorher vereinbartes Handzeichen (meist durch Heben des linken Armes). Dieser hält an einer geeigneten und sicheren Position an und zeigt der Gruppe durch Handzeichen oder Blinker die Richtung an. Sobald die komplette Gruppe den Abbiegevorgang abgeschlossen hat, schert er vor dem Lumpensammler wieder ein. Von nun an übernimmt der vor dem Abbiegevorgang hinter dem fliegenden Marshall fahrende die Rolle des fliegenden Marshalls. Gerade bei sehr großen Gruppen ab zehn Motorrädern hat sich das System des fliegenden Marshalls bewährt. Ohne erfahrenen Tourguide funktioniert das System allerdings nicht – auch sollten alle Gruppenmitglieder mit dem System vertraut sein.

Text und Grafiken: Guido Schmidt