Staufen. Der WingMan ist ein kleiner Linux Computer mit vielen Sensoren, die Deine Fahrt tracken. Das Gyroskop und der Beschleunigungsmesser zeichnen Deine Fahrt präzise auf. Zuverlässig erkennen die Sensoren Deine Kurvenlage oder einen Unfall. Der WingMan ist auch sehr kommunikativ, er verbindet sich per WLAN mit Deinem Smartphone und per 2G/4G mit dem Internet. Dein Motorrad hat einen CAN Bus? Dann kann der WingMan auch noch Dein Motorrad diagnostizieren! Anfang des Jahres habe ich den WingMan in mein Motorrad eingebaut (siehe Januarausgabe des bmm). Nach dem Einbau und dem Herunterladen der RideLink-App wird der WingMan mittels eines QR-Codes registriert. Nach erfolgreicher Registrierung ist der WingMan auch schon gleich aktiv. Die App fordert anschließend zur Kalbrierung des Schräglagenmessers (Gyroskops) auf – das ist auch schnell erledigt. Ich habe dafür das Motorrad auf den Hauptständer gestellt, damit es gerade steht. Wer keinen Hauptständer am Motorrad hat, setzt sich einfach auf das Motorrad und hält es gerade. Zum Abschließen habe ich noch ein persönliches Profil angelegt. Wer möchte, kann hier auch ein Profilbild hinterlegen. Auf der Startseite der App kann ich schon die ersten Grundfeatures sehen: eine Karte, auf der der Standort meines Motorrades angezeigt wird; die Gesamtkilometer und die Gesamtfahrdauer. Hier wird auch die Batterieladung und der Reifenluftdruck angezeigt. Letzteres funktioniert nur bei Anschluss des WingMan über den CAN-Bus und entsprechenden Luftdrucksensoren. Den integrierten Diebstahlschutz aktiviere ich ganz unten mit einem Tipp auf den (noch) schwarzen Button. Nach Aktivierung ändert sich die Farbe in rot. Oberhalb der Karte wird der aktivierte eCall angezeigt. Die automatische eCall-Option funktioniert während der Fahrt und löst einen Notruf aus, wenn ich mich während der Fahrt mit dem Motorrad hinlegen sollte. Der Notruf kann auch händisch ausgelöst werden. Ebenso kann der Notruf auch händisch unterbrochen bzw. zurückgenommen werden.  

 

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Die RideLink-App ist installiert und ein Motorrad ist eingerichtet. 

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Einschaltbildschirm der RideLink-App. Von hier aus kommt man zu allen Tools.

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Zeitstrahl mit Historie aller gefahrenen Touren. 

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Anzeige nach einer gefahrenen Tour, über „Bearbeiten“ lässt sich die Tour umbenennen.

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Weiter unten sind die detaillierten Fahrdaten einer Tour abzulesen.

Den WingMan ausgiebig testen wollte ich eigentlich Anfang Februar. Leider hat mir da Frau Holle einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Also noch ein wenig warten, bis sich die weiße Pracht zumindest in den Niederungen verzogen hat. Ende Februar ist dann endlich ein paar Tage schönes Motorradwetter und die erste Fahrt mit dem WingMan führt mich zur Druckerei nach Schwanau. Ein Tipp auf den Button „Ride starten“, Handy in die Jackentasche und los geht’s. Wieder in der Redaktionsstube angekommen genügt ein Klick auf „Beenden“. Die Tour wird unter „Rides“ gespeichert und kann dort angesehen werden. Die gefahrene Route wird auf einer Karte angezeigt. Die Ansicht kann vergrößert und verkleinert werden. Darunter steht das Datum, die Uhrzeit, Start- und Zieladresse. Den Fun-Faktor, die Landschaft und den Straßenzustand kann ich mit Sternchen von 1 bis 5 bewerten. Da die Tour – wenn ich sie freigegeben habe – auch jemand anderes nachfahren kann, hilft die Sternchenbewertung bei der Auswahl einer Tour. Die Tour muss aber nicht zwingend für andere freigegeben werden. Ist aber – wenn es eine richtig schöne Tour war – wünschenswert, um anderen Nutzern der RideLink-App tolle Touren zugänglich zu machen. Beim Runterscrollen werden die gefahrenen Kilometer, die Dauer, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Höchstgeschwindigkeit angezeigt. In ein Notizenfeld kann ich noch zusätzliche Infos schreiben oder die Tour kurz beschreiben. Falls ich die Tour Anderen zugänglich machen möchte, kann ich ganz unten meine Tour als Route speichern. Ab diesem Moment ist die Tour für andere User einseh- und wiederholbar. Ebenso angezeigt wird das Geschwindigkeits- und Höhenprofil, ein Beschleunigungsdiagramm sowie die maximale erreichte Schräglage. Die Kurvenlage kann ich mir auch live während der Fahrt anzeigen lassen, dazu muss das Handy allerdings am Lenker befestigt sein. Wenn das Handy am Lenker montiert ist, kann die Ridelink-App ebensogut als Navi verwendet werden. Eine Route lässt sich über die RideLink-Website nach vorheriger Anmeldung leicht planen. Hier gibt es auch zusätzlich die Möglichkeit GPX-Files zu importieren, um eine Route anschließend mit dem RideLink-Navi abzufahren. Die RideLink-App und der WingMan werden ständig weiterentwickelt.
Stefan Kaufmann, Gründer von RideLink, und sein Team sind immer dankbar für Inspirationen und Tipps.

 Fotos: Guido Schmidt

 

Über den AUTOR

Guido Schmidt

Inhaber und Verleger des bmm.
Fährt privat eine Honda CB 1100 RS.
Schreibt überwiegend Reiseberichte, über Regionales, Veranstaltungen und Produkttests.

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